Fit für Studienkolleg

Die Wahl des Studienkollegs - So findest du den richtigen Weg zum Studium in Deutschland.

Veröffentlicht am 29. Juni 2025 (Aktualisiert am: 26. Juli 2025) von Vitaly

Die Wahl des Studienkollegs - So findest du den richtigen Weg zum Studium in Deutschland.
8 min read 29. Juni 2025
von Vitaly

Die Wahl des Studienkollegs: So findest du den richtigen Weg zum Studium in Deutschland

Die Entscheidung für ein Studienkolleg ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Studium in Deutschland. Doch: Studienkolleg ist nicht gleich Studienkolleg. Es gibt unterschiedliche Kurstypen, Einrichtungen und Wege zur Vorbereitung auf die Feststellungsprüfung (FSP). In diesem Artikel erfährst du, wie du das passende Studienkolleg und den richtigen Kurs für deine akademischen Ziele wählst – inklusive Tipps, Beispielen und einem Glossar.


1. Was sind Kurstypen im Studienkolleg?

Studienkollegs bieten sogenannte Schwerpunktkurse, die dich gezielt auf dein späteres Studienfach vorbereiten. Deine Wahl hängt davon ab, was du an einer deutschen Hochschule studieren möchtest. Wähle also unbedingt den Kurs, der zu deinem Wunschstudium passt – ein Wechsel nach der FSP ist in der Regel nicht möglich.

Für Universitätsstudiengänge

  • M-Kurs: Für Medizin, Biologie, Pharmazie
    z. B. Humanmedizin, Zahnmedizin, Veterinärmedizin, Biochemie

  • T-Kurs: Für technische, mathematische oder naturwissenschaftliche Fächer
    z. B. Informatik, Maschinenbau, Elektrotechnik, Architektur

  • W-Kurs: Für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
    z. B. Betriebswirtschaft (BWL), Volkswirtschaft (VWL), Politikwissenschaft

  • G-Kurs: Für Geisteswissenschaften und Germanistik
    z. B. Geschichte, Literatur, Kunstgeschichte, Philosophie

  • S-Kurs: Für Sprach- und Kulturwissenschaften
    z. B. Linguistik, Übersetzungswissenschaft, Theologie

Für Studiengänge an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWs)

  • TI-Kurs: Technik & Ingenieurwissenschaften
  • WW-Kurs: Wirtschaftswissenschaften
  • GD-Kurs: Gestaltung & Design
  • SW-Kurs: Sozialwissenschaften

💡 Wichtig: Eine bestandene FSP an einem HAW-Kolleg berechtigt in der Regel nur zum Studium an HAWs. Wenn du auch an Universitäten studieren möchtest, solltest du ein universitäres Studienkolleg wählen.


2. Staatliches oder privates Studienkolleg?

Neben der Kurswahl spielt auch die Art des Studienkollegs eine wichtige Rolle: Möchtest du an ein staatliches oder ein privates Studienkolleg gehen?

Staatliche Studienkollegs

Vorteile:

  • Meist keine Studiengebühren (nur Semesterbeitrag ca. 100–350 €)
  • FSP ist bundesweit anerkannt
  • Qualitativ hochwertige, standardisierte Vorbereitung
  • Häufig in direkter Kooperation mit Universitäten oder HAWs

⚠️ Zu beachten:

  • Bewerbung meist über uni-assist oder direkt bei einer Universität
  • Aufnahmeprüfung erforderlich (Deutsch, oft Mathematik)
  • Hohe Konkurrenz, begrenzte Plätze

Private Studienkollegs

Vorteile:

  • Direkte Bewerbung möglich, oft ohne Aufnahmeprüfung
  • Kleinere Gruppen, intensivere Betreuung
  • Flexiblere Zeitmodelle (z. B. mehrere Starttermine im Jahr)

⚠️ Zu beachten:

  • Studiengebühren zwischen 3.500 € – 6.500 € pro Semester (teils mehr)
  • Nicht alle privaten Kollegs haben eine staatlich anerkannte FSP – unbedingt prüfen!
  • Qualitativ stark unterschiedlich – achte auf Bewertungen und Erfolgsquoten

3. Alternative: Die externe Feststellungsprüfung

Du möchtest flexibel bleiben oder hast keinen Platz an einem staatlichen Studienkolleg erhalten? Dann kannst du dich selbstständig oder mithilfe eines privaten Kollegs vorbereiten und die Feststellungsprüfung (FSP) extern ablegen.

Vorteile:

  • Du bist nicht an ein bestimmtes Kolleg gebunden
  • Staatlich anerkannter Abschluss, sofern du an einem staatlichen Kolleg die Prüfung ablegst

⚠️ Herausforderungen:

  • Sehr gute Selbstorganisation und Motivation nötig
  • Begrenzte Anzahl an externen Prüfungsplätzen
  • Prüfungsvorbereitung liegt komplett in deiner Verantwortung

💡 Tipp: Informiere dich frühzeitig bei einem staatlichen Studienkolleg, ob und wann externe Prüfungen möglich sind – und wie du dich anmelden kannst. Du findest diese Infos auch bei uns auf den Seiten der jeweiligen Studienkollegs. Hier findest du unserene Übersicht aller staatlichen Studienkollegs in Deutschland.


Fazit: Die richtige Wahl treffen

Die Wahl des Studienkollegs beeinflusst deinen gesamten Bildungsweg in Deutschland. Überlege dir vor der Bewerbung:

  • 📚 Was möchte ich studieren? → Wähle den passenden Kurs (M-, T-, W-, etc.)
  • 🏫 Will ich an eine Universität oder eine HAW? → Wähle entsprechend das Studienkolleg
  • 💰 Wie viel Geld kann ich investieren? → Staatlich = günstiger, Privat = flexibler
  • 📅 Bin ich gut vorbereitet für Bewerbungsfristen und Tests?

Ein staatliches Studienkolleg ist oft günstiger und bietet eine hochwertige Vorbereitung – aber mit begrenzten Plätzen und höherem Aufwand. Ein privates Kolleg kann dir mehr Flexibilität bieten, ist aber teurer. Die externe Prüfung ist ein guter Plan B – wenn du diszipliniert lernst.


Häufige Fragen (FAQ)

Welche FSP ist besser – staatlich oder privat?
Nur staatliche FSP-Zertifikate sind in ganz Deutschland anerkannt. Achte bei privaten Anbietern darauf, dass ihre FSP staatlich zugelassen ist!

Kann ich nach dem W-Kurs auch Medizin studieren?
Nein. Der gewählte Kurs muss zu deinem Studienfach passen. Für Medizin brauchst du den M-Kurs.

Was kostet ein staatliches Studienkolleg?
In der Regel nur den Semesterbeitrag (zwischen 100 und 350 €). Es fallen meist keine Studiengebühren an.

Wie bewerbe ich mich für ein staatliches Studienkolleg?
Meist über das Portal uni-assist oder direkt über die Hochschule. Informiere dich rechtzeitig über Fristen und Anforderungen.

Wie finde ich ein gutes privates Studienkolleg?
Achte auf staatliche Anerkennung, Erfahrungsberichte, Erfolgsquoten bei der FSP und transparente Kosten.


Glossar

Studienkolleg: Vorbereitungseinrichtung für internationale Studienbewerber:innen, deren Schulabschluss in Deutschland nicht direkt zum Hochschulstudium berechtigt.

Feststellungsprüfung (FSP): Abschlussprüfung am Ende des Studienkollegs, die über die Hochschulzugangsberechtigung entscheidet.

Kurstypen (z. B. M-, T-, W-Kurs): Fachspezifische Vorbereitungskurse am Studienkolleg, abgestimmt auf das gewünschte Studium.

HAW (Hochschule für angewandte Wissenschaften): Hochschultyp mit praxisorientierten Studiengängen (z. B. FH – Fachhochschule).

Universität: Wissenschaftliche Hochschule mit stärker theoretisch orientierten Studiengängen.

uni-assist: Zentrale Bewerbungsplattform für internationale Studienbewerber:innen in Deutschland.

Semesterbeitrag: Obligatorische Abgabe pro Semester für Verwaltung, ÖPNV-Ticket u. a., auch an staatlichen Studienkollegs fällig.

Externe Feststellungsprüfung: Möglichkeit, die FSP ohne Teilnahme am regulären Unterricht eines Kollegs abzulegen.

Aufnahmeprüfung: Test, den man in der Regel vor Beginn des Studienkollegs bestehen muss (v. a. Mathematik und Deutsch).


Tipp: Beginne frühzeitig mit der Recherche und Planung – die Wahl des richtigen Studienkollegs ist dein Schlüssel zum erfolgreichen Studium in Deutschland!

Diesen Artikel teilen

Weitere Artikel, die dich interessieren könnten